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Zu Gast bei Engelhard Arzneimittel

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Empfang Engelhard

Engelhard Arzneimittel kann in diesem Jahr auf eine 150-jährige Firmengeschichte zurückblicken – ein schöner Anlass sich auch mal als Unternehmen vorzustellen. Drum luden wir in DIE PTA IN DER APOTHEKE und auf www.diepta.de im Oktober PTA und Apotheker beziehungsweise Apothekerinnen zu einem „Zu Gast bei Engelhard“ auf. Das Interesse war groß, aber natürlich konnten nicht alle eingeladen werden. Für diejenigen, die erfahren möchten, was wir an diesem Tag erleben durften, haben wir diese Multimediastory erstellt.  
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Aus allen Ecken der Republik reisten die Teilnehmer in die kleine südhessische Gemeinde Niederdorfelden, wenige Kilometer von Frankfurt am Main entfernt. Hier werden sämtliche Produkte von Engelhard Arzneimittel für den deutschen und den internationalen Markt entwickelt, hergestellt, geprüft, verpackt und versandt. Also alles made in Germany! So war es von Anfang an und so soll es auch bleiben. Eine gute Entscheidung, wie wir heute wissen!  

Frank Ahnefeld, Head of Corporate Communication & PR, sowie Ann-Katrin Frank, Director of Marketing, empfangen die kleine Gruppe aus acht PTA und einer Apothekerin herzlich im trotz des regnerischen Tages freundlichen und lichtdurchfluteten Neubau. Ann-Katrin Frank führt in die 150-jährige Firmen- und Familiengeschichte ein und erzählt auch manche Anekdote aus den Anfangsjahren, wie die vom Ruderer ...  
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Historie

Warum nicht ein Produkt in einfacher Darreichungsform herstellen und von Halsschmerzen geplagten Menschen anbieten, dachte sich wohl der Frankfurter Apotheker Karl Philipp Engelhard, als er mit der Isländisch Moos Pasta, die später den Namen isla® erhielt, die erste eigene Rezeptur entwickelte. Anfangs war es tatsächlich eine Art zähe Paste, die von Hand gerührt wurde. Als dann die Nachfrage stieg und größere Ansätze nötig wurden, übernahm diese Arbeit ein Mitarbeiter, der in seiner Freizeit ruderte, weil nur er die nötige Kraft in den Armen hatte. Man sagt bei Engelhard noch heute: Die Isländisch Moos Pasta wurde nicht gerührt, sondern gerudert.  
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1872 wurde die Apotheke zu klein, also gründete Karl Philipp Engelhard in Frankfurt eine Fabrik für die pharmazeutischen Engelhard-Präparate und legte damit den Grundstein für die bis heute anhaltende Erfolgsgeschichte. Produkte wie isla® (seit 1868), Prospan® (seit 1950) und Tyrosur® (seit den 1960er Jahren) bilden heute die Spitze der vielfältigen Produktpalette im OTC-Bereich. 
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Forschung

1919, also kurz nach dem 1. Weltkrieg, übernahmen Max und Paul Engelhard, die beiden Söhne des Gründers, den bis dahin zu einem angesehenen mittelständischen Unternehmen gewachsenen Familienbetrieb und bauten ihn trotz der schwierigen politischen und wirtschaftlichen Lage kontinuierlich aus. Die dritte Generation führte das Unternehmen dann durch die bedrückende Zeit des Zweiten Weltkrieges.  

1950 war für Engelhard ein bedeutendes Jahr. Das aus Efeu-Blättern hergestellte Hustenmittel Prospan® kam auf den Markt. Die Entwicklung und Herstellung von isla® als erstes Fertigarzneimittel von Engelhard war wegweisend. Doch die Erforschung der hustenlindernden Wirkung und die Entwicklung des Herstellungsverfahrens von Efeu waren für die damalige Zeit geradezu revolutionär. Prospan® gilt als Pionier auf dem Gebiet der rationalen Phytotherapie.
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Die fünfte Generation

Die weltwirtschaftliche Lage war auch in den 60er- und 70er Jahren oftmals instabil und herausfordernd. Doch als 1971 die vierte Generation übernahm, begannen die drei Engelhards mutig mit der Vermarktung ihrer Produkte auf internationaler Ebene. Seit 2001 setzen in fünfter Generation die beiden Brüder Oliver und Richard Engelhard die Vision und den Leitgedanken des Gründervaters Karl Philipp Engelhard fort: die Bewahrung von Traditionen, kontinuierliche Forschung und den Einsatz von modernsten Produktionstechnologien für die Gesundheit der Menschen in aller Welt. Engelhard-Produkte zur Selbstmedikation sind heute in über 100 Ländern weltweit erhältlich.
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Bis in die 1990er Jahre wurden sie am Standort Frankfurt am Main produziert, heute im hochmodernen Werk in Niederdorfelden. Durch seine Erfahrungen und nicht zuletzt dank seiner über 450 engagierten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sieht sich Engelhard Arzneimittel auch für aktuelle und künftige Themen und Märkte gut gewappnet. Das Unternehmen forscht und entwickelt weiterhin in seinen Kernkompetenzen Atemwegs- und Hauterkrankungen, aber auch in perspektivisch neuen Indikationsgebieten.  
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Produktion

So richtig spannend wird es jetzt gleich nach dem üppigen und leckeren Mittagessen in der neuen Firmenkantine. Hier können die Mitarbeiter nicht nur zu Mittag essen, ab dem nächsten Jahr soll hier auch Frühstück angeboten werden. Und bei schönem Wetter kann man sogar draußen sitzen.

Es geht in die Produktion: Frank Geißelmann, Manager Manufacturing, hat sein ganzes Arbeitsleben bei Engelhard Arzneimittel verbracht und kennt sich aus wie kein Zweiter. Hier sind die Gäste mit all ihren Fragen bestens aufgehoben. Zunächst müssen aber alle Teilnehmer in einer Schleuse Schutzkleidung überziehen. In der Salbenproduktion zeigt Frank Geißelmann ihnen dann eine Rührmaschine, in der 600 kg Salbe, beispielsweise Nisita® Nasensalbe, in einer Charge hergestellt werden können. Das entspricht 100 000 Tuben. Geißelmann lässt den Deckel automatisch hochfahren, sodass man das Innenleben sehen kann. Die Maschine ist leer, frisch gereinigt und wartet auf die nächste Charge. Paddelartige Rührwerke werden sichtbar, mit denen die Bestandteile gemischt und dispergiert werden. Eine etwas andere Größenordnung als in der Apotheke.
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Im nächsten Raum werden gerade Tabletten hergestellt, die in Deutschland nicht vertrieben werden. Es riecht trotz der Schutzmasken angenehm nach Menthol. Die Tablettiermaschine arbeitet lautstark und spuckt Tabletten aus, die direkt weitergeleitet werden. Mit diesem Rundläufer können in einer Charge 1,4 Millionen Tabletten hergestellt werde. Der Prozess dauert sechs bis sieben Stunden.  
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Weiter geht es zum Prospan® Hustensaft. Die Erkältungssaison hat angefangen und Husten ist ein weit verbreitetes Symptom. Noch dazu gibt es bei anderen Hustenprodukten zur Zeit Lieferengpässe in der Apotheke. Deshalb wird momentan im Dreischichtbetrieb gearbeitet. Anders ist der Bedarf nicht zu decken. Auf einer Palette stehen die Zutaten. Kaum zu glauben, aber wenn die Bestandteile in Sorbitol-Lösung gelöst und alles nochmal homogenisiert wird, entstehen daraus 10000 Liter Hustensaft. Das Ganze dauert elf bis zwölf Stunden.

Die meisten Prozesse sind computergesteuert, sodass hier nichts schiefgehen kann. So werden beispielsweise die Füllstände der Lagertanks angezeigt und auch was wie angeschlossen werden muss. Wenn ein Arbeitsschritt noch nicht automatisiert ist, dann gilt das Vier-Augen-Prinzip. So ist die größtmögliche Sicherheit gewährleistet. Für Staunen sorgt auch die riesige Laminar-flow-Box. Darin hätte die ganze Besuchergruppe Platz.  
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Konfektionierung

Laut wird es in der Konfektionierung. Hier rattern die Maschinen. Pro Tag werden unter anderem bis zu 200 000 Flaschen des Hustensafts abgefüllt. Maschine an Maschine reiht sich zu einer Straße aneinander. An einer Station wird der Saft in die Flaschen gefüllt, im Anschluss wird die Füllhöhe kontrolliert. Dann wird der Deckel aufgeschraubt, das Etikett aufgeklebt und noch eine Station weiter die Flasche mitsamt dem Beipackzettel in die Faltschachtel gesteckt. Umkarton verschließen und Chargennummer drauf – fertig. Alles vollautomatisch. Jetzt können größere Gebinde in Versandkartons gesteckt werden und sind fertig für die Auslieferung. Hier wird momentan eine Charge für Vietnam abgefüllt, einer der größten Märkte für Prospan® Hustensaft.  

Eine der Straßen steht gerade still, weil irgendwo ein Teil defekt ist. Das kann passieren, muss aber so schnell wie möglich behoben werden. Schnell ist das defekte Teil gefunden, der Hersteller wird angerufen und bringt sofort ein neues Teil mit dem Taxi auf den Weg. Die Zeit wird genutzt, um andere Arbeiten vorweg zu nehmen, zum Beispiel die Reinigung der Maschine. Das spart später wieder Zeit.
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Wie aus einem Science-Fiction-Film wirkt der „Picker“, der im Pick-and-Place-Verfahren die Prospan® Liquid-Sticks scheinbar völlig unkoordiniert von einem Band pickt und in die Faltschachteln steckt. 25 Packungen mit je 21 Beutelchen werden pro Minute gefüllt. Früher wurde das noch von Hand gemacht, natürlich nicht in dieser Geschwindigkeit. Hier verweilt die Besuchergruppe besonders lange, denn der Anblick ist beeindruckend. Auf dem Weg aus der Konfektionierung geht es noch an einer Straße mit Isla® junior und Tyrosur® vorbei.  
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Wissenschaftlicher Vortrag

Zum Abschluss des ereignisreichen Tages stellt Apotheker Lukas Uebbing, Scientific Affairs Manager, die wichtigsten Engelhard-Produkte mit ihren Wirkmechanismen vor. Er erklärt überzeugend, was rationale von traditioneller Phytotherapie unterscheidet. Während es für traditionelle pflanzliche Arzneimittel keine Studien gibt, ist das bei rationalen Phytotherapeutika anders. Engelhard stellt an sich selbst den Anspruch, Inhaltsstoffe zu identifizieren und Wirkmechanismen zu klären. Und auch Studien werden in Auftrag gegeben. So ist beispielsweise α-Hederin als wirksamer Inhaltsstoff des Efeus erkannt und der Wirkmechanismus entschlüsselt worden. Durch klinische, Placebo-kontrollierte und randomisierte Studien sind Wirksamkeit und Sicherheit nachgewiesen. Daher hat Prospan® Hustensaft in mehreren Leitlinien eine starke Empfehlung bei akutem Husten erhalten. Die Leitlinie der DGP (Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin) gibt pflanzlichen Hustenmitteln sogar den Vorzug vor synthetischen Expektoranzien. Wie bei allen Phytopharmaka können die Studienergebnisse eines Arzneimittels nicht auf andere aus der gleichen Pflanze übertragen werden. Zu sehr hängt die Wirkung vom Ausgangsmaterial und der Art der Extrahierung ab.  
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PTA Gruppenbild

Für die Teilnehmer geht ein spannender Tag zu Ende, an dem sie einen Blick hinter die Kulissen werfen und zusehen konnten, wie die Medikamente, die sie tagtäglich im HV abgeben, produziert werden. Und eine tolle Gelegenheit mit PTA nicht nur aus anderen Apotheken, sondern aus anderen Bundesländern zusammenzukommen und sich auszutauschen, ist so eine Reise auch.  
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